Hinter der Binance-Saga steckt offenbar mehr als nur die Tatsache, dass der Ex-CEO Changpeng Zhao (CZ) auf seine Verurteilung wartet, nachdem er sich in den USA bereits schuldig bekannt und der Zahlung der verhängten Geldstrafe zugestimmt hat. Es stellt sich heraus, dass die Securities and Exchange Commission (SEC) nach weiteren Beweisen für einen noch komplizierteren Betrug sucht, der dem FTX-Debakel in nichts nachsteht.
JUST IN: ???????? SEC seeks to prove #Binance & founder CZ committed an FTX-style fraud, WSJ reports.
— Watcher.Guru (@WatcherGuru) November 27, 2023
SEC auf Hexenjagd gegen Binance.US
Laut Watcher Guru befindet sich die SEC auf einer Hexenjagd gegen Binance.US, das US-amerikanische Pendant der weltweit führenden Krypto-Plattform. Die Behörde hofft angeblich, Beweise dafür zu finden, dass CZ die Plattform als Hintertür zur Manipulation von Vermögenswerten nutzt. Die Anschuldigung ähnelt auf unheimliche Weise den Erkenntnissen gegen die gefallene FTX.
Sollte die SEC weitere belastende Beweise gegen Binance.US finden, könnte dies zu den Fällen, mit denen sich die angeschlagene Kryptobörse derzeit vor einem amerikanischen Gericht konfrontiert sieht, noch mehr hinzufügen. Vor einer Woche hat sich Binance bereits in einer Reihe von Anklagepunkten schuldig bekannt, darunter Verstöße gegen das Anti-Geldwäsche-Gesetz (AML), das Fehlen einer Geschäftslizenz und die Missachtung von Sanktionsgesetzen.
Die Einigung brachte Binance eine Geldstrafe in Höhe von 4,3 Milliarden Dollar ein. Zhao, der gegen eine Kaution von 175 Millionen Dollar auf freiem Fuß ist und auf sein Urteil wartet, muss mit einer Strafe von 50 Millionen Dollar und möglicherweise einer Bewährungs- oder Gefängnisstrafe für die AML-Verstöße rechnen.
Jetzt gibt es unterschiedliche Meinungen zu CZs möglicher Strafe, die im Umlauf sind. Der Kryptoexperte und Anwalt John E. Deaton hält es für möglich, dass der ehemalige Binance-Chef zu zwei bis fünf Jahren auf Bewährung verurteilt wird, während andere eine Gefängnisstrafe von etwa 18 Monaten für möglich halten – abgemildert durch bestimmte Faktoren.
Das Justizministerium hat jedoch deutlich gemacht, dass es auf eine 10-jährige Haftstrafe für Zhao drängt. Die Behörden wollen eindeutig ein Exempel an ihm statuieren, um andere Übeltäter in der Kryptowelt abzuschrecken.
In Anbetracht dieser Tatsachen könnte eine weitere Klage im Zusammenhang mit der Binance.US-Untersuchung die Verteidigung überrumpeln, und ihr Mandant könnte eine höhere Strafe erhalten, als er zuvor ausgehandelt hatte.
Reaktion der Community auf die Binance-Affäre
Da Binance in der Kryptowährungslandschaft eine so große Rolle spielt, hielten einige die gegen das Unternehmen eingeleiteten Verfahren für etwas übertrieben. Andere Mitglieder der Krypto-Community sahen CZ dagegen als Märtyrer, der sich mit den Anklägern anlegt, um den Weg für bessere Regelungen in der Branche zu ebnen.
Der CEO von Coinbase, Brian Armstrong, schloss sich dieser Meinung an. Er fügte hinzu, dass diese “Nachricht” ein Zeichen dafür ist, dass man beim Betrieb einer Kryptobörse vorsichtig sein muss, damit sie den Vorschriften entspricht, anstatt die Kunden ihren Willen bekommen zu lassen.