Der Zahlungsabwicklungsriese Mastercard verdoppelt seine Anstrengungen zum Schutz seiner Kunden durch eine neue Partnerschaft mit der Technologieplattform Feedzai. Das neueste Projekt zielt darauf ab, Nutzern, die mit Krypto-Börsen Transaktionen durchführen, eine zusätzliche Sicherheitsebene zu bieten.
Die Partnerschaft zwischen Mastercard und Feedzai
Die Partnerschaft verbindet die CipherTrace Armada von Mastercard mit dem System der künstlichen Intelligenz (KI) von Feedzai. CipherTrace wird derzeit von Banken eingesetzt, um über 6.000 Kryptobörsen auf verdächtige Aktivitäten zu überwachen. Feedzai ist eine “regulatorische Technologieplattform”, die sich der Bekämpfung von Geldwäsche und Online-Betrug verschrieben hat.
Ziel der Zusammenarbeit ist es, CipherTrace direkt in die KI von Feedzai zu integrieren, anstatt eine Programmierschnittstelle (API) zu verwenden. Das System alarmiert Feedzai in Echtzeit, wenn es anomale Kryptotransaktionen erkennt. Danach blockiert es die verdächtigen Transaktionen in nur wenigen Nanosekunden.
Feedzai schätzt, dass etwa 40 % der Betrugsfälle heutzutage einem Muster folgen, bei dem die Gelder direkt von Bankkonten oder Maultierkonten zu Kryptobörsen fließen.
“Dadurch wird die Betrugsaufdeckung erhöht, indem unvorsichtige Verbraucher geschützt werden, aber auch potenzielle Geldwäscheaktivitäten und Maultierkonten aufgedeckt werden”, erklärte Feedzai-CEO und Mitgründer Nuno Sebastio in einem Interview mit CNBC.
“Zahlreiche Banken, die glauben, dass sie illegale Kryptowährungstransaktionen verhindern, blockieren in Wirklichkeit nur Transaktionen, an denen die weithin anerkannten und regulierten Unternehmen der Kryptowährungsbranche beteiligt sind, und lassen den Rest aus”, fügte Sebastio hinzu.
Das RiskOps-System von Feedzai überwacht jährlich über 1,7 Billionen Dollar an Transaktionen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Portugal und im Silicon Valley meldet jährlich 10 Patente an, um die Integrität seiner Plattform zu gewährleisten. Zurzeit besitzt es rund 100 Patente für seine eigene Software.
Mastercard’s Interesse an Kryptowährungen
Die kürzlich geschlossene Allianz mit Feedzai ist nur einer der vielen Vorstöße von Mastercard in die Welt der Kryptowährung. Zuvor hatte ein geleakter interner Bericht enthüllt, dass der Weltmarktführer im Zahlungsverkehr eine Partnerschaft mit MetaMask und Ledger plant.
Dadurch könnte die Zahlungskartentechnologie von Mastercard in selbstverwaltete Wallets für dezentrale Finanzen (DeFi) integriert werden, um den Nutzern eine nahtlose Möglichkeit für Kryptotransaktionen zu bieten. Dies wird auch die Reichweite des Unternehmens auf Web3 ausweiten.
Im Gegenzug könnte die Verbindung bekannter Krypto Wallets mit einem mächtigen Finanzunternehmen ihnen einen größeren Nutzerkreis erschließen. Außerdem werden Kryptowährungen dadurch indirekt als Mainstream-Finanzanlagen legitimiert, die denselben Vorschriften und Compliance-Mechanismen unterliegen wie herkömmliche Anlagen.
Zu den anderen bemerkenswerten Projekten der Zahlungsplattform von Web3 gehören das Mastercard Multi-Token Network, Crypto Credential und das CBDC Partnerprogramm.
Fazit
Die neuen Partnerschaften, mit denen Mastercard seine Präsenz im Web3 stärkt, tragen dazu bei, dass das Unternehmen inmitten der technologischen Umwälzungen durch Kryptowährungen seine Relevanz behält. Außerdem ist Mastercard damit auf Augenhöhe mit seinem Konkurrenten Visa, der ebenfalls seine Aktivitäten im Kryptobereich ausbaut.