In El Salvador gingen einige Bürger auf die Strasse, um gegen die Einführung von Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel zu protestieren. Das neue Gesetz verpflichtet alle Unternehmen, Bitcoin neben dem US-Dollar als Zahlungsmittel zu akzeptieren.
Der Ausbruch der Proteste zeigt, dass einige Menschen im Land nicht von der Rechtmässigkeit der Entscheidung überzeugt sind. El Salvadors Präsident, Nayib Bukele, hat das viel diskutierte Bitcoin-Gesetz vorangetrieben. Am 7. September 2021 wird es in Kraft treten. Bukele glaubt, dass die Einführung von Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel vorteilhaft ist und das Land jährlich über 400 Millionen Dollar an Transaktionsgebühren einsparen wird. Ausserdem ist der Präsident überzeugt, dass BTC sofortige und sichere Finanztransaktionen ermöglichen wird.
Angst vor dem Unbekannten
Die Demonstranten, zu denen auch Rentner und Veteranen gehörten, zogen mit Plakaten durch die Strassen von San Salvador. Die meisten von ihnen brachten ihre Besorgnis über das kommende Gesetz zum Ausdruck. Sie befürchteen, dass die Regierung ihre Sozialleistungen und Renten in Bitcoin statt in US-Dollar auszahlen würde. Die Angst kommt daher, dass die meisten Menschen nicht mit der Technik vertraut sind und so die Kryptowährung nicht nutzen können. Stanley Quinteros, ein Mitglied der Gewerkschaft der Arbeiter des Obersten Gerichtshofs, sagte:
“Wir wissen, dass diese Währung drastischen Schwankungen unterliegt. Sein Wert ändert sich von einer Sekunde zur anderen, und wir haben keine Kontrolle darüber.”
Lokalen Medien zufolge begründeten die Demonstranten ihren Widerstand damit, dass das Gesetz “dem Volk ohne Rücksprache aufgezwungen wurde”. Sie trugen Plakate mit der Aufschrift: “Nein zu Bitcoin”, “Nein zu Geldwäscherei” und “Die Arbeiterklasse lehnt Bitcoin ab”.
Widerstand gegen Bitcoin-Gesetz
Die Mitglieder des Blocks für Volkswiderstand und Rebellion hatten sich im vergangenen Juli gegen das bevorstehende Gesetz ausgesprochen und dabei die Volatilität von Bitcoin als Grund angegeben. Sie befürchteten auch, dass Bitcoin für illegale Aktivitäten genutzt werden könnte. Der salvadorianische Verband der internationalen Frachtführer (ASTIC) ist ebenfalls gegen die Bitcoin-Bewegung. Der Verband erklärte, seine Mitglieder würden einen Aufschlag von 20% erheben, wenn sie gezwungen würden, Bitcoin-Transaktionen zu akzeptieren.
Das Bitcoin-Gesetz von El Salvador tritt am 7. September 2021 in Kraft. Die Regierung versprach eine Prämie von 30 Dollar in Bitcoin für alle, die die offizielle digitale Wallet herunterladen. Es ist noch nicht klar, ob die Annahme von Bitcoin-Zahlungen obligatorisch sein wird. Präsident Bukele meinte im Juni, dass die Regierung niemanden dazu zwingen werde, Bitcoin-Zahlungen zu akzeptieren, wenn man dies nicht wolle.
Mehr Freiheit durch Bitcoin als Zahlungsmittel
Präsident Nayib Bukele hat das staatliche Unternehmen für geothermische Stromerzeugung bereits gebeten, Pläne für Bitcoin-Mining-Einrichtungen mit 100% erneuerbarer Energie zu erstellen. Das Gesetz besagt:
“Das Ziel dieses Gesetzes ist es, Bitcoin als uneingeschränktes gesetzliches Zahlungsmittel einzuführen, das allen mehr Freiheit bringen soll. Dies soll für jedermann gelten, unabhängig der Art der Transaktion und von wem sie getätigt wird. Unabhängig davon ob sie von einer öffentlichen, einer privaten oder juristischen Person getätigt wird.”
Bisher war der US-Dollar das bevorzugte gesetzliche Zahlungsmittel in El Salvador. Das Land hat kein Mitspracherecht in Bezug auf die US-Währungspolitik.

Jay Speakman ist ein Technologieautor aus San Francisco, Kalifornien. Er schreibt über die Themen Blockchain, Kryptowährung, DeFi und andere disruptive Technologien. Zu seinen Kunden gehören Avalanche, Be[in]Crypto, Trust Machines und mehrere Blogs, die sich mit Blockchain-Gaming beschäftigen. Er wird nicht ruhen, bis die Fiat-Währung besiegt ist.