Binance, eine weithin anerkannte globale Kryptowährungsbörse, hat den Schritt unternommen, Peer-to-Peer (P2P)-Geldtransfers mit 5 sanktionierten russischen Banken zu stoppen. Diese Maßnahme erfolgt kurz nachdem das Wall Street Journal Binance beschuldigt hatte, Russen die Möglichkeit zu geben, die von den USA und der Europäischen Union verhängten Finanzsanktionen zu umgehen.
Wie das Wall Street Journal berichtet, hat Binance über den P2P-Dienst Überweisungen in Höhe von mehr als 428 Millionen Dollar ermöglicht, wobei die Transaktionen auch die Sberbank und die Tinkoff Bank, zwei auf der schwarzen Liste stehende Banken mit Sitz in Russland, betrafen.
Binance’s regulatorische Herausforderungen und Einschränkungsentscheidung
Gleichzeitig hat Binance mit zunehmenden regulatorischen Herausforderungen in den USA zu kämpfen, wo die U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) 13 Strafanzeigen gegen das Unternehmen und seinen Gründer, Changpeng “CZ” Zhao, eingereicht hat. In einem beispiellosen Schritt hat Binance nun die Verfügbarkeit von Rubeln für den Handel ausschließlich auf russische Staatsbürger mit Wohnsitz innerhalb der Landesgrenzen beschränkt.
???? #Binance imposes restrictions on Russian users, limiting fiat currency options. Only Russian residents can utilize the Russian ruble on Binance P2P, while other currencies are off-limits. Stay updated on the latest developments in the crypto space! #cryptocurrency #Russia
— Block Savvy (@Block_Savvy) August 28, 2023
Der kürzlich erschienene Artikel des Wall Street Journal befasste sich mit dem Problem der potenziellen Geldwäsche durch Intermediäre, die es Einzelpersonen ungewollt ermöglichen, eingeschränkte Gelder in ein legitimes Guthaben auf Kryptowährungsplattformen umzuwandeln. Als Reaktion auf die jüngste Entwicklung, die sich auf russische Nutzer auswirkt, betonte ein Sprecher von Binance die proaktive Haltung des Unternehmens und erklärte: “Wir kümmern uns umgehend um alle festgestellten Lücken und beheben sie.”
Branchenweite Reaktion und Besorgnis über regulatorische Maßnahmen
Nach der Entscheidung von Binance haben auch andere Konkurrenten im Bereich der Kryptowährungsbörsen, darunter Bybit und OKX, ähnliche Maßnahmen ergriffen und die fünf sanktionierten russischen Banken aus ihren Ökosystemen ausgeschlossen. Dieser Schritt spiegelt die erhöhte Vorsicht der großen Börsen wider, vor allem aufgrund der Befürchtungen des Office of Foreign Assets Control (OFAC).
Es wird erwartet, dass das OFAC die Vorschriften für Börsen, die in sanktionierten Ländern tätig sind, strenger durchsetzen wird. Der Rechtsexperte Adam Cochran weist darauf hin, dass die Befugnisse der OFAC auch die Beschlagnahmung von Hot Wallets umfassen, ein Szenario, das zu erheblichen Störungen auf dem gesamten Kryptowährungsmarkt führen könnte, wenn es durchgesetzt wird.
Die Reaktion von ByBit auf die Sanktionen, die das russische Nachrichtenteam von BeInCrypto enthüllt hat
Das russische Nachrichtenteam von BeInCrypto hat kürzlich aufgedeckt, dass Binance nicht die einzige Börse ist, die ihre Verbindungen zu sanktionierten Unternehmen abgebrochen hat. In den letzten Tagen hat auch die Offshore-Börse ByBit Karten, die mit bestimmten russischen Banken verbunden sind, als Optionen für Peer-to-Peer-Zahlungen (P2P) entfernt. Dem Bericht zufolge wurde die Möglichkeit, P2P-Transaktionen auf ByBit mit Karten mehrerer Banken durchzuführen, abgeschafft. Die Plattform hat außerdem strengere Transaktionslimits für Karten von Tinkoff und Sberbank eingeführt. Das Support-Team von ByBit bestätigte auf Nachfrage, dass Zahlungen von ausgewählten Banken nicht mehr möglich sind.
Strengere Vorschriften und verbesserter KYC-Prozess
Gleichzeitig hat ByBit verbesserte Maßnahmen eingeführt, um die strengeren Vorschriften einzuhalten. Karten, die von Tinkoff und Sberbank ausgegeben werden, können nur noch von Personen genutzt werden, die sich erfolgreich einem verschärften KYC-Verfahren (Know Your Customer) unterzogen haben. Diese strenge KYC-Prüfung gilt auch für andere Zahlungsdienste, einschließlich YuMoney. Mit diesen Maßnahmen will ByBit die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und verantwortungsvolle Finanzpraktiken sicherstellen.
Fazit
Die Aussetzung der Peer-to-Peer-Transaktionen mit bestimmten russischen Banken durch Binance unterstreicht die Reaktion des Unternehmens auf die Bedenken hinsichtlich der Sanktionen. Dieser aktive Schritt steht im Einklang mit den anhaltenden regulatorischen Herausforderungen von Binance und dem Bewusstsein der gesamten Branche für mögliche Auswirkungen der Aufsichtsbehörden. Die von Binance und seinen Konkurrenten ergriffenen Maßnahmen verdeutlichen, dass Kryptowährungsbörsen bei der Verwaltung ihrer Geschäfte inmitten der sich entwickelnden Regulierungslandschaft vorsichtig vorgehen müssen.