- Die Kerninflation in den USA lag im März bei 3,8%, die Gesamtinflation bei 3,5%.
- Damit entfernte sich die Inflation weiter von dem 2%-Ziel der Federal Reserve.
US-Inflationsdaten
Die US-Inflationsdaten für den Monat März waren hartnäckig höher als erwartet. Der jüngste Bericht des Bureau of Labor and Statistics (BLS) über den Verbraucherpreisindex (CPI) wies im Jahresvergleich einen Anstieg der Kosten für Waren und Dienstleistungen um 3,8 % aus, wobei die schwankenden Preise für Lebensmittel und Energie nicht berücksichtigt wurden.
Die Zahlen waren deutlich höher als die 3,1 % vom Januar und die 3,2 % vom Februar. Das breitere Bild, das die Preise für Nahrungsmittel und Energie einschließt, drückte die Zahlen jedoch auf 3,5 %, was gegenüber der Gesamtinflation von 3,8 % im Februar eine kleine Erleichterung darstellt.
Sowohl die Kern- als auch die Gesamtinflation lagen deutlich um 0,1 % über den Erwartungen der Analysten.
Arbeitslosenquote
Trotz der enttäuschenden Nachrichten wiesen die Arbeitsmarktdaten des BLS für März einen Anstieg der Beschäftigung außerhalb des Agrarsektors um 303.000 aus. Dies bedeutete eine Verbesserung der Arbeitslosenquote von 3,9% im Februar auf 3,8% im März.
Zinssenkungen
Der neue CPI-Bericht macht den erhofften Zinssenkungen im Juni einen Strich durch die Rechnung, die den Verbrauchern und Unternehmen mehr Spielraum verschaffen sollten. Da sich die Zahlen weiter von dem 2%-Ziel des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell für eine weiche Landung entfernen, bleibt ein Hauch von Unsicherheit über die erwartete Atempause in der Geldpolitik der Zentralbank in der zweiten Jahreshälfte.
Der US-Notenbankchef betonte jedoch wiederholt seinen Optimismus, dass sich die Inflationsdaten schließlich nachhaltig seiner magischen Zahl von 2 % annähern werden. Dieses Versprechen hat allerdings einen schweren Stand, denn die Zinssätze von 5,25 bis 5,50 % sind seit Juli letzten Jahres in Kraft.
Druck durch die Wahlen
Angesichts der frustrierenden Daten und des Beharrens der Fed auf einer Zinssenkung nur dann, wenn sich die Inflation auf Powells Goldlöckchen-Zone abschwächt, könnte ein wichtiges Ereignis in diesem Jahr den Vorstand der Zentralbank unter Druck setzen: Die US-Präsidentschaftswahlen 2024, bei denen der amtierende Präsident Joe Biden gegen den ehemaligen Präsidenten Donald Trump antritt.
Wie bereits berichtet, glaubt State Street Global Advisors fest daran, dass es noch im Juni zu Zinssenkungen kommen könnte. Der 3,6 Billionen Dollar schwere Vermögensverwalter schätzt, dass die Fed die bestehenden Zinssätze um 50 Basispunkte senken könnte.
Weitere Zinssenkungen könnten folgen, wenn der Druck des Präsidentschaftswahlkampfes auf dem Weg zum November zunimmt. State Street prognostiziert, dass das Land bis zum Jahresende eine Senkung um bis zu 150 Basispunkte erleben könnte.