In einem kürzlich von der Swiss Blockchain Federation veröffentlichten Bericht (Swiss Custody Report) zeigt eine Analyse des Sektors für die Verwahrung digitaler Währungen interessante Erkenntnisse über die Unterstützung von Wertpapieren durch die Verwahrer. Die Umfrage, auf die 34 Institutionen geantwortet haben, wirft ein Licht auf die Herausforderungen und Chancen der Branche. Dieser Artikel befasst sich mit den wichtigsten Ergebnissen des Berichts und beleuchtet die Bedeutung der Verwahrung für die institutionelle Akzeptanz, die Verbreitung von Verwahrungsdienstleistern, die verschiedene Kundengruppen bedienen, und die verfügbaren Technologieoptionen in der Schweiz.
Collapses of crypto providers have highlighted the importance of safekeeping digital assets and led to increased interest in regulated & licensed providers.
— Invest Switzerland (@investCH) June 29, 2023
Where does Switzerland stand?
The new Swiss Digital Asset Custody Report 2023 has the answers: https://t.co/W71SdSSjn7 pic.twitter.com/TPqnElOwEH
Die Rolle der Verwahrung bei der institutionellen Einführung
Der Bericht unterstreicht die entscheidende Rolle der Verwahrung bei der institutionellen Einführung digitaler Währungen. Die sichere Verwaltung privater Schlüssel ist für die sichere Aufbewahrung dieser Vermögenswerte von größter Bedeutung.
Alexander Brunner, der Autor des Berichts, betont, dass konventionelle Verwahrstellen ihre Unterstützung auf digitale Währungen ausdehnen sollten und schließt sich damit der Meinung der Europäischen Investitionsbank (EIB) an, dem größten Emittenten digitaler Wertpapiere.
Verwahrungsdienstleister und Kundenkreis
Von den befragten Verwahrungsdienstleistern bieten nur 20,6 % oder jeder fünfte die Unterstützung für digitale Wertpapiere an. Dies kann darauf zurückgeführt werden, dass viele dieser Unternehmen hauptsächlich den Kryptosektor bedienen. Interessanterweise kommt mehr als ein Viertel der befragten Institute aus dem Bereich der traditionellen Finanzen (TradFi).
Aus dem Bericht geht ebenfalls hervor, dass ein Fünftel der Unternehmen ausschließlich Business-to-Consumer-Kunden (B2C) bedient, während 26,5 % sich auf Business-to-Business-Transaktionen (B2B) konzentrieren. Die Hälfte der Custodians richtet sich sowohl an B2C- als auch an B2B-Kunden, was die Vielseitigkeit ihrer Dienstleistungen unterstreicht.
Technologieoptionen der Verwahrung
Die Schweiz, die für ihre starke Krypto- und Blockchain-Basis bekannt ist, bietet eine Reihe von Technologielösungen für die Verwahrung von digitalen Währungen. In dem Bericht werden sieben namhafte Technologieanbieter im Land genannt, darunter Branchenführer wie Metaco und Fireblocks.
Weitere bekannte Anbieter sind Crypto Finance (im Besitz der Deutschen Börse), Swissquote und Taurus (unterstützt von der Deutschen Bank). Die übrigen Technologieanbieter, KORE Technologies und Phoenix Systems, tragen ebenfalls zu der vielfältigen Landschaft der Custody-Technologie in der Schweiz bei.
Lizenzierung und Sicherheitsmaßnahmen
Von den 34 Befragten verfügen 79,4 % der Anbieter von Verwahrungsdienstleistungen über eine Art Lizenz. Darüber hinaus bieten 73,5 % der Teilnehmer/innen Lösungen für die Insolvenzverschleppung an, um die Sicherheit der Kundengelder zu gewährleisten. Die übrigen Befragten bieten entweder Self-Custody-Optionen oder ausschließlich Custody-Technologie an.
Berufsverbände und ihre Sichtweise
Der Bericht würdigt die Unterstützung von drei Fachverbänden, nämlich der Capital Markets and Technology Association (CMTA), dem Schweizerischen Bankenverband und der Asset Management Association. Die CMTA, die sich auf digitale Währungen konzentriert, setzt sich für eine stärkere Verbreitung ihrer Digital Asset Custody Standards (DACS) ein. Der Schweizerische Bankenverband hebt die Bedeutung von Deposit Token hervor und arbeitet mit mehreren Banken zusammen, um diesen Bereich weiter zu erforschen. Der Verband der Vermögensverwalter äußert Vorbehalte hinsichtlich der Skalierbarkeit der Blockchain-Technologie und der Notwendigkeit der Tokenisierung in den traditionellen Finanzen.
Fazit
Der Swiss Custody Report beleuchtet den Stand der Verwahrung digitaler Währungen in der Schweiz und zeigt die Herausforderungen der Branche sowie die potenziellen Wachstumsmöglichkeiten auf. Der Bericht unterstreicht die Bedeutung der Verwahrung für die institutionelle Akzeptanz und betont die Wichtigkeit einer sicheren Verwaltung privater Schlüssel.
Mit einer breiten Palette von Verwahrungsdienstleistern und technologischen Optionen positioniert sich die Schweiz weiterhin als führender Standort für die Verwahrung digitaler Währungen.