Ein unbekannter Exploit, der gut gesicherte “OG”-Kryptowährungs-Wallets ausspäht, ist kürzlich ans Licht gekommen und soll seit Dezember 2022 zum Verlust von über 10,5 Millionen Dollar an Non Fungible Token (NFTs) und anderen Krypto-Vermögenswerten geführt haben.
For the past 48hrs I've been unwinding a massive wallet draining operation 😳😭
— Tay 💖 (@tayvano_) April 18, 2023
I don't know how big it is but since Dec 2022 it's drained 5000+ ETH and ??? in tokens / NFTs / coins across 11+ chains.
Its rekt my friends & OGs who are reasonably secure.
No one knows how. pic.twitter.com/MafntG7RkP
Der mysteriöse Krypto-Wallet-Exploit zielt angeblich auf erfahrene Community-Mitglieder ab, die als “einigermaßen sicher” galten. Der Entwickler von MetaMask, Taylor Monahan, machte zuerst auf das Problem aufmerksam und warnte, dass sich das Sicherheitsproblem von typischen Phishing-Versuchen oder zufälligen Betrügereien unterscheidet. Das Besondere an dem Exploit ist, dass er es vor allem auf alte Wallets abgesehen hat und nicht auf neue. Mit anderen Worten: Er zielt auf Benutzer, die bereits Erfahrung mit der Sicherung ihrer Kryptowährungen haben.
Besondere Merkmale des OG Crypto Wallet Exploits
Monahan stellte fest, dass noch niemand versteht, wie der Exploit funktioniert, aber einige seiner Merkmale sind bekannt. Der Exploit zielt auf Schlüssel, die zwischen 2014 und 2022 erstellt wurden, und auf Benutzer, die eher “kryptoaffin” sind oder mehrere Adressen besitzen und in diesem Bereich arbeiten. Der Entwickler schlug vor, dass Benutzer, deren Vermögen mit einem privaten Schlüssel verknüpft ist, Maßnahmen ergreifen sollten, um ihre Sicherheitsvorkehrungen zu verbessern. Dazu gehören die Übertragung von Geldern auf andere Konten, die Trennung von Vermögenswerten oder die Nutzung einer Hardware-Wallet.
Hardware Wallets als Lösung
Cointelegraph rät denjenigen, die mehr als 1.000 US-Dollar für mehr als eine Woche halten, ihre Gelder auf eine Hardware Wallet zu übertragen, die als langfristige Lösung dient, um den Exploit zu umgehen. Eine Hardware Wallet ist ein physisches Gerät, das digitale Vermögenswerte offline speichert und die Zustimmung des Benutzers erfordert, bevor Transaktionen durchgeführt werden können. Das macht es für Hacker viel schwieriger, an Gelder heranzukommen, da sie ohne physischen Zugriff auf die Wallet keinen Zugang erhalten.
Zunehmende Krypto-Phishing-Angriffe
Der Anstieg dieses Exploits kommt zu einer Zeit, in der auch Phishing-Angriffe zunehmen. Der Cybersecurity- und Antivirus-Anbieter Kaspersky meldete für 2022 über 5 Millionen Krypto-Phishing-Angriffe. Das ist ein Anstieg um 40 % gegenüber 2021, als etwa 3,5 Millionen Angriffe festgestellt wurden. Phishing ist eine Form des Betrugs, bei der Angreifer versuchen, an sensible Informationen wie Passwörter oder Kreditkartendaten zu gelangen, indem sie sich als vertrauenswürdige Quelle ausgeben. Sie verschicken E-Mails, Textnachrichten oder rufen an, um ihre Opfer dazu zu bringen, ihre persönlichen Daten preiszugeben.
Fazit
Dieser Krypto-Wallet-Exploit erinnert uns daran, dass selbst die erfahrensten Mitglieder der Kryptowährungsgemeinschaft nicht vor Angriffen gefeit sind. Deshalb ist es wichtig, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, um sein digitales Vermögen zu schützen.
Cold Wallets, insbesondere Hardware Wallets, können Benutzer davor bewahren, Opfer von Angriffen auf ihre Wallets zu werden, wie sie kürzlich aufgedeckt wurden. Cold Wallets speichern private Schlüssel offline und erfordern für den Zugriff eine PIN. Außerdem können die Benutzer ihr Vermögen getrennt aufbewahren, wodurch die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass ein einziger Hack ihr gesamtes digitales Vermögen gefährdet.
Andere vorgesehene Lösungen sind die Aufteilung des eigenen Krypto-Vermögens oder die Verlagerung der Gelder auf eine sicherere Plattform. Angesichts der zunehmenden Phishing-Angriffe ist es außerdem wichtig, bei verdächtigen Aktivitäten oder Anfragen nach persönlichen Daten wachsam zu sein und Vorsicht walten zu lassen.
Mit diesen Maßnahmen können Benutzer ihr Risiko, Opfer von Cyberkriminalität zu werden, verringern und ihr digitales Vermögen schützen.
Giancarlo ist von Beruf Wirtschaftswissenschaftler und Forscher. Bevor er dem dynamischen Team von Blockzeit beitrat, betreute er als Projektmanager eines Beratungsunternehmens mehrere Krypto-Projekte sowohl für den staatlichen als auch den privaten Sektor.
