- Die People Power Party, Südkoreas Regierungspartei, verspricht, ihr Krypto-Verbot zu ändern, um Bitcoin-Spot-ETFs und andere kryptowährungsbezogene Anlageprodukte im Land zuzulassen.
- Die Änderung ihrer Haltung wird als Versuch gesehen, junge Wähler/innen für sich zu gewinnen.
Frühere Haltung Südkoreas gegen Spot-Bitcoin-ETFs
Zuvor hatte die Republik Korea ihr Verbot des Besitzes von Kryptowährungen durch Finanzinstitute bekräftigt. Dies war die offizielle Erklärung der Regierung Yoon Suk Yeol trotz der Zulassung von börsengehandelten Bitcoin-Spotfonds (ETFs) in den USA.
Unter Berufung auf einen ungenannten Beamten der Finanzdienstleistungskommission berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Kyunghyang, dass die Finanzaufsichtsbehörde des Landes an ihrer früheren Entscheidung gegen institutionelle Kryptoinvestitionen festhält.
“Die Regierung hat den Grundsatz beibehalten, Finanzinstitutionen Investitionen in virtuelle Vermögenswerte zu verbieten, um den Finanzmarkt zu stabilisieren und Investoren zu schützen”, so der Beamte.
Kurswechsel bei den kommenden Wahlen
Mit Blick auf die nächsten Parlamentswahlen am 10. April dieses Jahres scheint die Regierungspartei des Landes ihre Haltung gegenüber institutionellem Kryptobesitz aufgeweicht zu haben. Laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur News1 hat die People Power Party versprochen, Reformen einzuführen, die die Einführung von Bitcoin-ETFs im Land ermöglichen könnten.
Die Kandidaten versprachen außerdem, sich um gesetzliche Änderungen zu bemühen, die den Weg für die Zulassung anderer Kryptowährungsprodukte ebnen könnten, die in Industrieländern wie den USA bereits als legal eingestuft wurden. Außerdem wollen sie das Krypto-Verbot für institutionelle Investitionen und Börsengänge (Initial Exchange Offerings, IEO) schrittweise aufweichen.
Sie stellten jedoch klar, dass sie die Anhäufung von Krypto-Vermögenswerten für Wertpapierfirmen zunächst mit “Anlegerschutzmaßnahmen” begrenzen werden, um das Wasser zu testen, bevor sie Banken und Versicherungsunternehmen erlauben, in diese Produkte einzutauchen. Auf diese Weise wird der Schutz der Gelder der Nutzer durch letztere priorisiert.
Gleichzeitig enthüllten die rechtsgerichteten Politiker/innen ihren Plan, einen “Ausschuss zur Förderung digitaler Währungen” zu gründen, der Gesetze vorschlagen, Sanktionen durchsetzen und den Sektor der digitalen Währungen des Landes überwachen soll.
Außerdem versprachen sie, die Diskrepanzen bei der Klassifizierung von Börsen für virtuelle Vermögenswerte in den Finanzgesetzen des Landes zu überprüfen. Das südkoreanische Ministerium für kleine und mittlere Unternehmen und Startups hatte sie anfangs mit Glücksspiel und Unterhaltungsgeschäften gleichgesetzt. Nebenbei wurden auch die großen Börsen Upbit und Bithumb als “Einhörner” anerkannt.
Ein Versuch, junge Wähler zu gewinnen
Dieser Schritt ist offensichtlich ein Versuch, kryptoaffine junge Wähler/innen für die Partei zu gewinnen. Nach Angaben der Nationalen Steuerbehörde des Landes sind rund 80 % der Kryptowährungsbesitzer in der Region zwischen 20 und 30 Jahre alt.
Wie The Block unter Berufung auf die Herald Business Daily berichtet, prüft die People Power Party die Möglichkeit, die Besteuerung von Kryptowährungsgewinnen von 2025 auf 2027 zu verschieben, um ihre Attraktivität für die Krypto-Community zu erhöhen.