Bitcoin ist die erste und wohl aktuell weltweit bekannteste Kryptowährung. Sie existiert mittlerweile bereits über 10 Jahre. Doch wie sieht es mit der Akzeptanz dieser digitalen Währung als Zahlungsmittel im Alltag in der Schweiz aus? Unsere Recherche hat gezeigt: Es gibt nur wenige Unternehmen, die Kryptowährungen als Zahlungsmittel anbieten. Allerdings mit steigender Tendenz.
In der Schweiz gibt es verschiedene Wege, um Bitcoins zu erwerben. Für den Kauf von Bitcoins bieten sich Krypto-Börsen, Trading-Handelsplätze wie eToro und Kriptomat sowie Onlinebanking-Plattformen wie Revolut an. Einer der einfachsten Wege, in der Schweiz Bitcoin zu erwerben, ist jedoch über spezielle Bitcoin-Automaten. Diese sind in der ganzen Schweiz zu finden, wobei alle sehr ähnlich funktionieren.
Am SBB-Billettautomat kann man ganz einfach Bitcoins kaufen. Ein Crypto ATM in der Stadt Zürich
Seit 2018 kann man auch an den SBB-Billettautomaten Bitcoins erwerben. Dazu benötigt man ein Bitcoin Wallet sowie eine Schweizer Mobiltelefonnummer. Der Automat wird mit Bargeld gefüttert, danach wird das Bitcoin Wallet via QR Code gescannt, um die Bitcoins in diesem digitalen Portemonnaie zu speichern. Die Transaktionsgebühren sind allerdings beachtlich hoch.
Der Erwerb von Bitcoin ist in der Schweiz dank diesen Automaten relativ simpel und unkompliziert. Aber wo kann man denn die erworbene Bitcoins in der Schweiz nun überhaupt einsetzen?
Zug Vorreiter in Sachen Kryptowährungen
Meine Recherche hat gezeigt: Obwohl Kryptowährungen weltweit mehr und mehr an Akzeptanz gewinnt und die digitale Welt revolutioniert, gibt es in der Schweiz kaum Orte, an denen man mit Kryptowährungen bezahlen kann. Allerdings entscheiden sich tendenziell immer mehr Schweizer Unternehmen für die digitale Zahlungsmethode. Vorreiter betreffend digitaler Währungen sind die Stadt sowie der Kanton Zug. Die Stadt Zug hat bereits 2016 als erste Stadt der Schweiz Zahlungen mit Bitcoins für bestimmte Amtsdienstleistungen eingeführt. Seit 2021 können Einwohnerinnen und Einwohner vom Kanton Zug ihre Steuerschulden in Bitcoin begleichen. Zug ist somit der erste Schweizer Kanton, in dem Steuern mit Kryptowährungen bezahlt werden können.
Die Offenheit von Zug gegenüber Kryptowährungen war ausschlaggebend für die Ansammlung von Blockchain-Unternehmen wie Ethereum und Cardano in dieser Region der Schweiz, was ihr den Namen “Crypto Valley” einbrachte.
Digitec Galaxus ist vor zwei Jahren auf den Krypto-Zug gesprungen und bietet ihren Kunden seit März 2019 die Möglichkeit, mit Kryptowährungen zu zahlen. Zudem hat Axa, als erste Allbranchenversicherung der Schweiz, kürzlich angekündigt, dass ihre Kunden nun ihre Axa-Rechnungen in Bitcoin begleichen können. Grund für die Einführung dieser neuen Zahlungsoption sei die Entwicklung der digitalen Transformation, die durch die Coronaviruskrise massiv beschleunigt wurde und für einen regelrechten Boom im Bereich Kryptowährungen gesorgt hat.
Eine Auflistung von Schweizer Shops und Geschäften, bei denen man mit Bitcoin bezahlen kann, ist hier zu finden.
Alles nur Marketing?
In den letzten Jahren haben die Menschen begonnen, die Verwendung von Kryptowährungen zu überdenken. Der breitere Markt sieht die Verwendung von Bitcoin und anderen Blockchain-basierten Währungen nicht mehr als Währung, sondern eher als Wertanlage, ähnlich wie Gold. Wieso entscheiden sich also nun immer mehr Unternehmen, Bitcoin als Zahlungsmittel anzubieten? Einerseits ist es wohl ein Teil ihrer Marketing- und PR-Strategie, um trendy und zukunftsorientiert zu wirken und sich als Vorreiter zu positionieren. Andererseits bietet das Zahlen via Bitcoin auch Vorzüge. Zum Beispiel der attraktive Wechselkurs mit anderen Währungen oder die geringe Transaktionsgebühr für Überweisungen ins Ausland.
Ob sich Kryptowährungen als Zahlungsmethode im Alltag etablieren und von den Konsumenten auch tatsächlich genutzt werden, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Klar ist auf jeden Fall: Kryptowährungen sind auf dem Vormarsch, auch in der Schweiz – und doch sind sie für viele von uns noch ein Mysterium.
Stephanie ist Medien- und Kommunikationsexpertin sowie Mitgründerin von Blockzeit. Vom Potential der Blockchain-Technologie ist sie begeistert. Deshalb will sie mit der noch sehr jungen News-Plattform “Blockzeit” die Blockchain-Szene der breiten Masse näher bringen.