Smart Contracts waren der Anfang von DeFi. Liquidity Pools (LPs) sind jedoch das, was DeFi-Märkte möglich macht. Liquiditätspools sind das Rückgrat der dezentralen Börsen, denn ohne sie würden sie nicht existieren. Wie funktionieren also Liquidity Pools?
Warum brauchen wir Liquidity Pools?
An zentralen Börsen sorgen Market Maker (Marktmacher) für Liquidität auf dem Markt, indem sie immer einen bestimmten Bestand einer Aktie oder Währung kaufen oder verkaufen. Das bedeutet, dass Kleinanleger nicht stundenlang warten müssen, bis sie einen Käufer/Verkäufer finden. Herkömmliche Market Maker funktionieren jedoch nicht im DeFi.
Auf Ethereum zum Beispiel, wo viele DeFi Transaktionen stattfinden, werden 12-15 Transaktionen pro Sekunde durchgeführt bei einer Blockzeit von 10-19 Transaktionen pro Sekunde. Das bedeutet, dass herkömmliche Market Maker in DeFi zu einer unbrauchbaren Plattform führen würden, die überteuert und ungeheuer langsam ist. Leider sind auch Layer-2-Protokolle, die die Transaktionszeiten verbessern, hier keine Lösung. Das liegt daran, dass auch dieses System auf Market Maker angewiesen ist. Darüber hinaus würde dies bedeuten, dass jedes Mal, wenn jemand einen Handel durchführen möchte, er sein Vermögen über das Layer-2-Protokoll einzahlen und abheben müsste. Dies würde also zu zwei zusätzlichen mühsamen Schritten für eine einzige Transaktion führen.
Aus diesem Grund wurden Liquiditätspools erfunden. Sie stellen dezentralen Börsen Liquidität zur Verfügung.
Was sind denn nun Liquidity Pools genau?
Ein Liquiditätspool ist ein Ort, an dem Token-Inhaber ihre Token ausleihen können, so dass an den dezentralen Börsen jederzeit ein Vorrat an Token zur Verfügung steht. Im Gegenzug erhalten die Token-Inhaber einen proportionalen Prozentsatz der Gebühren aus allen getätigten Transaktionen. Die Token Besitzer koennen also den Börsen zu Liquidität verhelfen und damit Geld oder Token verdienen. Liquidity Pools sind eine tiefgreifende Erfindung, da sie die Notwendigkeit eines zentralen Orderbuchs überflüssig machen.
Ein Liquiditätspool besteht grundsätzlich aus zwei Token-Beständen. Man kann sich jeden Liquiditätspool als einen eigenen Markt für diese spezifische Kopplung von Token vorstellen. Wenn ein Liquiditätsanbieter Liquidität zu einem Pool hinzufügt, erhält er LP-Token, die der von ihm bereitgestellten Liquidität entsprechen. Für jeden getätigten Handel wird eine Gebühr unter allen LP-Token-Inhabern aufgeteilt. Liquiditätspools ermöglichen es dir also, ein passives Einkommen auf deine Investition zu erzielen. Je nach Token kann dies ein grosser Betrag sein.
Je größer ein Pool ist, desto einfacher ist es, für die AMMs Trades durchzuführen. Daher können Protokolle die Token-Inhaber dazu motivieren, einem Liquiditätspool beizutreten, indem sie sie mit zusätzlichen Token belohnen. Dies wird als Liquidity Mining bezeichnet.
Die AMMs welche die Transaktionen auf den dezentralen Börsen durchführen sind also an die Liquidity Pools angewiesen.
Unterschied zwischen Liquidity Pools und Staking
Liquiditätspools werden oft mit Staking verwechselt, aber es gibt einen großen Unterschied, obwohl beide lukrativ sein können. Beim Staking platziert man die Token an einem bestimmten Ort, um das Netzwerk zu sichern (Proof of Stake) und erhält dafür im Normalfall Transaktionsgebühren. Liquiditätspools hingegen wurden mit dem alleinigen Ziel erfunden, deine Token auszuleihen, um den Markt mit Liquidität zu versorgen.
Fazit
Liquiditätspools haben auch ihre Risiken. Es gab schon einige Fälle von Hacks und Fehlern in Liquiditätspools. Dennoch sind LPs eine neue Erfindung, die jeden Tag besser entwickelt wird. Die Erfindung von Liquiditätspools hat dezentrale Börsen erst möglich gemacht und ermöglicht es, zentralisierte Finanzstrukturen herauszufordern.
Aaron hat eine Passion für Blockchain und investiert seit mehreren Jahren in Kryptowährungen. Er tauscht sich gerne mit der Krypto-Community aus, insbesondere auf Telegram, und lernt von den Experten. So hat er sich sehr viel Wissen über die Blockchain-Branche angeeignet.