Der mutige Schritt von Facebook (jetzt Meta), das Metaversum voranzutreiben, hat dem Metaversum sehr viel Aufmerksamkeit beschert. Fragen wie “Wie wird das Metaversum aussehen?” und “Wie wird es unser tägliches Leben beeinflussen?” werden auf YouTube und anderen Social-Media-Kanälen heftig diskutiert. Wir haben deshalb Meta, Decentraland und das Metaversum genauer unter die Lupe genommen.
Verbindet man Menschen mit Computern, entstehen maschinengesteuerte Umgebungen, in denen Menschen wie in der realen Welt handeln: Sie schliessen Freundschaften, unterhalten sich und kaufen, verkaufen und tauschen vielleicht Dinge von gemeinsamem Interesse und Wert. Das Metaversum ist eigentlich nichts Neues. Bis vor kurzem wurden all diese Dinge in einer 2D-Umgebung durchgeführt. Jetzt entwickelt sich ein neues Metaversum – es wird grösser und realer.
Wenn eine 3D-Realität hinzukommt, wird ein grösseres Publikum angelockt. Je ansprechender die Ästhetik ist, desto mehr Menschen werden teilnehmen. Jeden Tag spielen Millionen von Menschen Multiplayer-Spiele online und tauchen dabei in Welten ein, von denen man noch vor wenigen Jahren nur träumen konnte. In diesen Welten können die Spieler kaufen, tauschen, wetten, Häuser und Imperien aufbauen und noch vieles mehr – es gibt fast keine Grenzen.
Virtuelle Welt zieht viele junge Menschen an
Für viele Menschen, vor allem für junge Leute, sind diese virtuellen Orte genauso wichtig wie die “echte Welt” – wenn nicht sogar wichtiger. China ist sogar so weit gegangen, Jugendlichen Multiplayer-Online-Spiele zu verbieten und bezeichnete sie als “geistiges Opium”. Aus diesem Grund hat China jungen Menschen das Spielen von Multiplayer-Spielen, mit Ausnahme einiger Stunden an Wochenenden, verboten.
Aufwändige und zeitintensive Spiele
Selbst die verschwommensten Online-Welten sind faszinierend. Die Spiele sind sehr fesselnd, aber auch aufwändig. Diese Games nehmen für den Spieler sehr viel Zeit in Anspruch, die die meisten von uns nicht aufbringen können oder wollen. Die meisten Menschen ziehen das reale Leben dem Leben in der Computerwelt. Das heisst nicht, dass sie nicht spielen wollen; sie wollen nur nicht viel Zeit dafür aufwenden. Die meisten Menschen mögen es auch nicht, hart arbeiten zu müssen, um in einem Spiel voranzukommen. Stundenlanges Abschlachten von Monstern oder Töten von Drachen ist für viele nicht gerade ein Vergnügen, was zu einer neuen Generation von “Pay to win”-Spielen geführt hat.
Um Spiele zu gewinnen, können Spieler, die bereit sind, Geld auszugeben, andere schlagen, indem sie sich gewisse Vorteile kaufen. Du benötigst ein spezielles Schwert, um einen Drachen zu besiegen, der zäher ist als die anderen? Das wird dich etwas kosten. Aber genau wie in der realen Welt ist Zeit Geld.
Spieler zahlen Geld, um zu gewinnen
Solche Spiele sind in der Regel auf diejenigen angewiesen, die viel Geld haben und bereit sind, alles auszugeben, um zu gewinnen. Die Game-Entwickler bauen sogenannte Frustrationsmechanismen auf. Diese bringen Spieler dazu grosse Summen auszugeben, um im Spiel voranzukommen, anstatt den Erfolg vom Können und Talent abhängig zu machen.
Infolgedessen haben sich auch Handyspiele zu psychologisch getunten Fallen entwickelt. Sie machen schnell süchtig und bringen ehrgeizige sowie gewinnbegierige Spieler dazu Tausende von Dollar auszugeben. Dies hat sich zu einer unethischen Milliarden-Dollar-Industrie entwickelt.
Kryptowährung: Ein wahrer Game-Changer
Wenn man also monatelang ein Spiel gespielt hat und dabei hunderte von Dollar dafür ausgegeben hat, verfügte man am Ende über eine grosse Sammlung von guten virtuellen Tools und Waffen. Bisher waren diese aber eigentlich nichts mehr wert, weil es keine Möglichkeit gab, die Gegenstände für echtes Geld zu verkaufen. Im Spiel hatten Spielpunkte und Gegenstände bisher nur einen virtuellen und kurzfristigen “Wert”.
Die Kryptowährungen, insbesondere NFTs, haben dies nun geändert.
Wenn du einen Spielgegenstand gewinnst, zum Beispiel ein spezielles Schwert oder einen magischen Schild, kannst du diesen Gegenstand aus dem Spiel als NFT in deine Krypto-Wallet exportieren. Dann kannst du das NFT auf einem NFT-Marktplatz verkaufen.
Das Spiel kann Produkte an Spieler verkaufen und eine Marktwirtschaft betreiben, in der die Menschen untereinander verkaufen. Shazam! Jetzt haben wir eine “reale” Wirtschaft, die im Metaverse funktioniert. Dieses Konzept wird nun in immer mehr Online-Spielen eingesetzt. In diesen neuartigen Games können Spieler ihre Fähigkeiten und Anstrengungen, die sie aufwenden, um ein besonderes Schwert zu erhalten, zu Geld machen, da der Wert dieser Gegenstände echt ist.
Es handelt sich hierbei um eine bedeutende und zukunftsfähige Entwicklung. Gerade erst entstehende Projekte wie Decentraland, Sandbox und Co. erhalten nun immer mehr Aufmerksamkeit. Und auch Facebook – jetzt Meta – hat diesen Trend erkannt und will sich entsprechend in diesem Bereich positionieren.
Facebook verwandelt sich in Meta
Facebook wird in Meta umbenannt, wobei das ikonische F durch eine Endlosschleife ersetzt wird – dem Symbol der Unendlichkeit. Mark Zuckerberg, CEO von Meta, hat enorm viel Geld und Ressourcen aufgewendet, um Facebook als Meta zu positionieren und somit fast die ganze Welt in das Metaversum zu führen. Auch wenn der Zeitpunkt der Ankündigung von vielen kritisiert wurde, lässt sich nicht leugnen, dass Meta das Metaversum für die grosse Zahl der Menschen, die derzeit nicht daran beteiligt sind, wohl entscheidend mitgestalten wird.
Fazit: Auch die Zukunft liegt in unseren Händen
Wird das Metaversum der Zukunft die Welt von Decentraland oder eine von einem Social Media Unternehmen kreierte Umgebung sein? Das steht noch in den Sternen. Da wir aber immer mehr Zeit online verbringen, verlegen wir unsere Welt langsam aber sicher in eine virtuelle Realität. Und letztendlich entscheiden wir alle zusammen, was sich am Ende durchsetzen wird.
Ob die Menschen sich für eine zentralisierte, von Zuckerberg geleitete “Meta” oder für wirklich dezentralisierte virtuelle Welten entscheiden, wird sich zeigen. Wir beobachten die Entwicklungen und halten euch auf dem Laufenden.