Der Verwaltungsrat von Twitter hat das Kaufangebot von Elon Musk in Höhe von 44 Milliarden Dollar für das Social-Media-Unternehmen angenommen. Wird der Tesla-Gründer nun DOGE als Zahlungsmittel auf der Plattform einführen?
Die Twitter-Aktionäre erhalten im Rahmen der Vereinbarung 54,20 US-Dollar pro Aktie. Laut einer Pressemitteilung von Twitter ist dies 38% höher als der Schlusskurs vom 1. April, dem Tag, bevor Musk seine 9-prozentige Beteiligung an dem Unternehmen bekannt gab.
Der Aktienkurs von Twitter begann den heutigen Tag bei 50,65 Dollar und stieg im Tagesverlauf auf 52,01 Dollar. Da Musk bereits erwähnt hat, dass er gerne Dogecoin-Zahlungen zu Twitter hinzufügen würde, stieg auch der Dogecoin-Preis. DOGE ist Musks Lieblings-Coin.
Wird Twitter privat?
Musk, der CEO von Tesla und SpaceX, sollte dem Twitter-Vorstand als grösster Einzelaktionär der Mikroblogging-Plattform beitreten, machte aber später einen Rückzieher und offenbarte seinen Wunsch, Twitter komplett zu kaufen und zu privatisieren.
Musk gab seine Pläne am 13. April in einer Einreichung bei der Börsenaufsichtsbehörde bekannt und erklärte, er habe in das Unternehmen investiert, um die freie Meinungsäusserung zu fördern, sei dann aber zu dem Schluss gekommen, dass “das Unternehmen in seiner jetzigen Form weder gedeihen noch diesem gesellschaftlichen Gebot dienen wird”.
Der reichste Mann der Welt erklärte am nächsten Tag in einem TED-Interview, dass er zwar möchte, dass das Unternehmen privatisiert wird, aber dass sein Code als Open Source auf GitHub gehostet wird. (Twitter arbeitet bereits an bluesky, einem “offenen und dezentralen Standard für soziale Medien”).
DOGE als Zahlungsmittel?
Musk erwähnte auch, dass er eine “Bearbeiten”-Funktion für Tweets einführen und gegen Krypto-Betrug sowie Spambots vorgehen möchte. Da er ein Dogecoin-Enthusiast ist, hat er ausserdem vorgeschlagen, DOGE als Zahlungsmittel für den Premium-Abonnementdienst von Twitter zu akzeptieren. Der Vorstand lehnte diesen Plan damals jedoch ab und berief sich auf eine “Giftpille”, die verhindern sollte, dass er mehr als 15% des Unternehmens erwirbt. Daraufhin reichte Musk einen neuen SEC-Antrag ein, in dem er anbot, Aktien direkt von den Aktionären für 54,20 Dollar pro Aktie zu kaufen. So kam die Übernahme dann zu Stande.
Übernahme gibt auch Anlass zur Sorge
Laut einer Audioaufzeichnung, die CNN vorliegt, äusserten die Twitter-Mitarbeitende während eines Treffens mit CEO Parag Agrawal und dem Vorstandsvorsitzenden Bret Taylor am Montagnachmittag Bedenken. Es kamen diverse Fragen auf: Was der Deal für ihre Vergütung bedeuten würde, bis hin zu der Frage, ob der ehemalige US-Präsident Donald Trump wieder auf die Plattform zurückkehren dürfe.
Angesichts der Entschlossenheit von Musk lenkte der Vorstand ein und der Vorstandsvorsitzende Bret Taylor bezeichnete dies als “den besten Weg für die Aktionäre von Twitter”.
“Die freie Meinungsäusserung ist die Grundlage einer funktionierenden Demokratie, und Twitter ist der digitale Marktplatz, auf dem kritische Themen, die die Zukunft der Menschheit betreffen, debattiert werden”, sagte Musk heute in einer Pressemitteilung. Er fügte hinzu: “Twitter hat ein enormes Potenzial – ich freue mich darauf, mit dem Unternehmen und der Nutzergemeinschaft daran zu arbeiten, es zu erschliessen.”
Fazit
Die Übernahme von Twitter bedeutet für den Social-Media-Riesen eine Zeit der Unsicherheit mit gemischten Gefühlen bei Nutzern, Investoren und Mitarbeitenden. Eines ist sicher: Technologie ist der grosse Disruptor und vielleicht verkörpert niemand die Disruption besser als Musk. Es wird interessant sein zu sehen, wie Twitter in der Ära der Blockchain und an der Schwelle zum Metaversum sich in Zukunft verändern und positionieren wird.