OpenSea ist der weltweit erste und führende NFT-Marktplatz. Der neue Finanzchef des Unternehmens erwähnte, dass man über einen Börsengang nachdenke – und stiess dabei auf harte Kritik von der Krypto-Community.
OpenSea hat sich fast aus dem Nichts heraus zum führenden Marktplatz für NFTs entwickelt. Das Unternehmen verkauft populäre Sammlungen wie CryptoPunks, den Bored Ape Yacht Club, Decentraland und sogar einen eine Tonne schweren Wolframwürfel, der in einer sicheren Einrichtung in Illinois gelagert wird. Und anscheinend prüft der Senkrechtstarter nun den Börsengang.
Krypto-Community kritisiert Pläne für einen Börsengang
Die Idee eines Börsengangs (IPO) entstand aufgrund der Position von OpenSea als weltweit führender Marktplatz für nicht fungible Token (NFT). Als der Finanzchef von OpenSea, Brian Roberts, im Dezember gegenüber Bloomberg erklärte, dass es “töricht wäre, nicht über einen Börsengang nachzudenken”, äusserte die Krypto-Community jedoch ihren Unmut. Die Pläne des Unternehmens wurden von der Krypto-Community stark kritisiert. Denn die Nutzer befürchteten, dass das Unternehmen dadurch Gefahr liefe, von grossen institutionellen Investoren kontrolliert zu werden.
Die Absicht des Unternehmens, eine Börsennotierung anzustreben, wurde daraufhin dementiert. Es hiess, dass das Unternehmen keine Pläne habe, in naher Zukunft einen Börsengang durchzuführen.
OpenSea: Marktplatz für virtuelle Güter und eine Menge Ramsch
OpenSea ist nicht nur der erste und grösste Peer-to-Peer-Marktplatz für Krypto-Kunst und -Sammlerstücke, sondern auch der erste und grösste Marktplatz für virtuelle Güter, die durch eine Blockchain gesichert sind. Einschliesslich Spielgegenstände und andere virtuelle Güter oder reale Vermögenswerte wie tonnenschwere Wolframblöcke. Ich weiss ja nicht, wer so einen Wolframblock besitzen möchte – aber man kann ihn erwerben.
Der Marktplatz für Kryptowährungswerte wird manchmal als das “eBay der Kryptowährungswerte” bezeichnet, was sowohl gut als auch schlecht sein kann. Gut, weil jeder diese Gegenstände auf OpenSea kaufen oder verkaufen kann und sie für jeden verfügbar sind. Aber auch schlecht, weil jeder Gegenstände auf OpenSea auflisten kann. Deshalb umfasst die Plattform auch eine Menge Ramsch.
Aber genau aufgrund dieses breiten Zugangs für die Öffentlichkeit, hat OpenSea im Jahr 2021 ein Volumen von mehreren Milliarden Dollar generiert. Gemäss Forbes hat OpenSea im Jahr 2021 bei einem Umsatz von 3,4 Milliarden US-Dollar (Stand: August 2021) 85 Millionen US-Dollar an Provisionen aus NFT-Verkäufen verdient.
Gegründet wurde OpenSea von Alex Atallah und Devin Finzer – letzterer ist auch CEO von OpenSea. Finzer war zuvor in der Softwareentwicklung bei Google und Pinterest tätig, bevor er OpenSea zusammen mit Atallah gründete. Atallah war damals Softwareingenieur bei Palantir.
Community befürchtet Preisanstieg durch grosse institutionelle Anleger
Die überwiegende Mehrheit der OpenSea-Nutzer führt Transaktionen mit einem Wert von weniger als 10’000 Dollar auf einmal durch. Die Mitglieder der OpenSea-Community befürchten, dass grosse institutionelle Anleger mit dem Börsengang den Markt mit Geld überschwemmen, die Preise in die Höhe treiben und sie ins Hintertreffen geraten lassen werden.
In den letzten 30 Tagen verzeichnete der NFT-Marktplatz 1,1 Millionen Transaktionen und fast 250’000 Nutzer. Dies führte zu einem Handelsvolumen von 2 Milliarden Dollar bei insgesamt 1,1 Millionen Transaktionen. Der NFT-Markt zieht nicht nur ein breites Spektrum von Investoren an, sondern ist auch äusserst vielversprechend und lukrativ.
Die OpenSea-Plattform nimmt 2,5 Prozent von jedem Handel ein. Dies bescherte dem Unternehmen in diesem Zeitraum Einnahmen von über 50 Millionen Dollar. Mit dem Börsengang würde sich der Schwerpunkt auf die Steigerung der Gewinne verlagern. Die Community war besorgt, dass sie am Ende der Gleichung auf der Verliererseite stehen würde.
OpenSea prüft den Schritt and die Börse
Roberts ist jedoch der Meinung, dass dieser Rückschlag das Ergebnis eines Missverständnisses ist, und in dem folgenden Tweet machte er “ungenaue Berichterstattung über die Pläne von OpenSea” für die Entscheidung des Unternehmens, an die Börse zu gehen, verantwortlich. Der neu eingestellte CFO stellte klar, dass das Unternehmen nicht unbedingt plant, an die Börse zu gehen, aber die Möglichkeit eines solchen Schrittes prüft.
In einigen Interviews erklärte Roberts aber, dass das Unternehmen schnell wachse und ein Börsengang “sehr vernünftig” sei.
Einige der Kritikpunkte an OpenSea im Zuge des möglichen Börsengangs beziehen sich auf die Tatsache, dass die Plattform im Falle eines Börsengangs keinen Token haben würde. Obwohl Roberts erklärte, dass das Unternehmen möglicherweise doch einen Token einführen wird, fügte er hinzu, dass nichts in Stein gemeisselt ist.
Fazit
Wird OpenSea den Börsengang trotz der harschen Kritik seitens der Community wagen? Falls ja, wird muss OpenSea einen Börsengang bewältigen und gleichzeitig die Zufriedenheit der Community sicherstellen – das wird interessant.

Jay Speakman ist ein Technologieautor aus San Francisco, Kalifornien. Er schreibt über die Themen Blockchain, Kryptowährung, DeFi und andere disruptive Technologien. Zu seinen Kunden gehören Avalanche, Be[in]Crypto, Trust Machines und mehrere Blogs, die sich mit Blockchain-Gaming beschäftigen. Er wird nicht ruhen, bis die Fiat-Währung besiegt ist.