Regulierungen von Kryptowährungen sind derzeit ein beliebtes Thema in vielen Regierungen. China und Indien gehen bereits hart gegen Kryptowährungen vor und nun fordert auch Irland strenge Regulierungen. Der Europaabgeordnete und irische Politiker Chris MacManus ist der Meinung, dass Kryptowährungen ein Risiko für die Finanzstabilität darstellen und fordert entsprechende Massnahmen von der Regierung.
MacManus sagte:
“In letzter Zeit haben wir die wahre Volatilität von Kryptowährungen gesehen, da ihr Wert auf den Märkten extrem schwankt.
“Nach meinen Vorschlägen werden alle neuen und bestehenden Kryptowährungen eine Genehmigung durch eine ‘zuständige Behörde’ wie die Zentralbank benötigen.”
Regulierung wegen Umweltbedenken
MacManus meinte, dass Regulierungen vor allem aus Gründen des Umweltschutzes notwendig sind:
“Entscheidend ist, dass die zuständige Behörde bei der Entscheidung, ob sie eine Genehmigung erteilt, die Umwelt- und Energieauswirkungen des Vorschlags berücksichtigen muss.”
MacManus verwendet Bitcoin als Beispiel für dieses Umweltthema, da es am auffälligsten ist. Er erwähnt, dass Bitcoin soviel Energie wie Argentinien und Schweden zusammen verbraucht. Was er aber vergisst zu erwähnen ist, dass 75% der Energie von Bitcoin aus erneuerbaren Energien stammt. Eine Regulierung aus Umweltgründen zu fordern, ist also nicht legitim, wenn man bedenkt, dass Bitcoin mit Proof-of-Stake-Netzwerken, die Ethereum später in diesem Jahr werden soll, umweltfreundlicher wird. Ausserdem ist das Problem nicht unbedingt die Kryptowährung selber, sondern das Versagen der Regierungen und Institutionen, saubere Energie zu entwickeln.
Das Problem mit den Gesetzen
Das Problem der Gesetze ist, dass sie Raum für Manipulationen durch Regierungen zulassen. MacManus behauptet, dass die Regulierung nur dazu dient, schädliche Mining-Praktiken und Umweltschäden zu verhindern. Faktisch ist dies aber einfach ein Argument für die Zentralisierung. Eine Behörde zu haben, die Transaktionen genehmigt, ist nicht gerade der Wunsch der Krypto-Szene.
MacManus fordert auch eine Regulierung von Stablecoins. Er erklärte:
“Die EU hat die Regulierung vor allem als Reaktion auf das geplante Aufkommen sogenannter ‘Stablecoins’ vorgeschlagen – Währungen, die von Facebook oder anderen betrieben werden und an den Wert des Euro oder Dollar oder anderer Vermögenswerte oder Währungen gekoppelt sind. Diese Stablecoins werden als potenziell bedeutend genug angesehen, um eine Bedrohung für die Finanzstabilität darzustellen.”
MacManus sagt, dass alle Krypto-Assets eine Genehmigung durch “zuständige Behörden wie die Zentralbank” benötigen sollten. Er behauptet, sein Problem mit Stablecoins sei der fehlende Kundenschutz. “MacManus möchte, dass die Krypto-Gesetze der EU eine Kundenschutzpolitik vorschreiben.”, schreibt Cointelegraph.com. Die sorge um den Schutz der Kunden ist berechtigt. Es ist eines der grössten Probleme, mit denen Krypto kämpft – und das könnte ein Vorteil der Regulierung sein.
Fazit
Regulierungen kommen mit einem hohen Preis. Im Moment ist Krypto so profitabel, weil es eine neue Industrie ist. Neue Industrien sind profitabel, weil sie nicht reguliert sind. Mit anderen Worten: Krypto befindet sich in seiner “Wildwest”-Phase. Das macht die Kryptowährungsindustrie zu einem aufregenden Bereich, aber es bringt auch hohe Risiken, Betrug und Preisschwankungen mit sich.
Wenn Kryptowährungen reguliert werden sollten, dann müsste dies auf eine Art und Weise geschehen, die sie dezentralisiert – wenn das überhaupt möglich ist. Dezentralisierung bringt Kosten mit sich. Auch wenn die Kryptowährung nicht perfekt ist und ihre Schattenseiten hat, wird die Regulierung die Kryptowährung nicht perfektionieren – sie wird sie nur verändern. Und das ist nicht unbedingt eine gute Sache.
Aaron hat eine Passion für Blockchain und investiert seit mehreren Jahren in Kryptowährungen. Er tauscht sich gerne mit der Krypto-Community aus, insbesondere auf Telegram, und lernt von den Experten. So hat er sich sehr viel Wissen über die Blockchain-Branche angeeignet.