Kryptowährungen, allen voran Bitcoin, befinden sich scheinbar auf einem Bull-Run. Eine neue Umfrage hat jedoch ergeben, dass die meisten institutionellen Anleger kein Interesse an diesen Entwicklungen haben und ihr Geld lieber in AI (künstliche Intelligenz) investieren würden.
Die Umfrage
Bei all dem Hype um das maschinelle Lernen, vor allem bei der Sprach- und Grafikerzeugung, scheint Kryptowährungen für institutionelle Investoren langsam an Attraktivität zu verlieren. Vor allem ChatGPT ist in letzter Zeit in aller Munde, wenn es um die Erzeugung von AI-Output geht.
Bereits im letzten Jahr befragte JP Morgan 835 institutionelle Händler aus 60 Märkten, um herauszufinden, was ihrer Meinung nach die Schlüsseltechnologien sind, die die zukünftigen Trends bestimmen werden. Die Ergebnisse zeigten, dass die meisten von ihnen lieber in mobile Apps investieren. An zweiter Stelle stehen die Blockchain- und Distributed-Ledger-Technologie sowie AI und maschinelles Lernen.
Etwas mehr als die Hälfte oder 53% der Befragten setzen auf AI und machen sie damit zur ersten Wahl für Investitionen. Nur 12% der Befragten gaben an, dass Blockchain die Zukunft bestimmen wird. Alarmierenderweise gaben 72% der Befragten an, dass sie sich lieber von Kryptowährungen fernhalten würden.
Steht ein Bull-Run bevor?
Es wird immer wieder behauptet, dass Kryptowährungen, angeführt von Bitcoin, auf dem Weg zu einem Bull-Run sind. Wie in unserer Bitcoin-Preis-Analyse berichtet, scheint der älteste erfolgreiche Kryptowährungswert auf dem Markt jedoch Schwierigkeiten zu haben, den Widerstand von 25.000 US-Dollar zu überwinden.
Krypto-Investoren hoffen, dass Bitcoin diesen Widerstand endlich überwindet und seinen Schwung in Richtung der 30.000-$-Marke fortsetzt. Auf der anderen Seite des Spektrums könnte der Bitcoin, wenn er sich als bärisch erweist, bis auf die Unterstützung von 22.000 $ fallen.
Wenn die JP Morgan-Umfrage tatsächlich ein geringes Vertrauen der institutionellen Anleger in Kryptowährungen ergibt, könnte ein Bärenmarkt nicht weit entfernt sein. Kleinanleger haben wahrscheinlich ein wenig Geld übrig, da viele ihr Geld verloren haben oder während der langen Dürreperiode der Kryptos im letzten Jahr zu Beutelhaltern wurden.
Ist AI wirklich eine gute Investition?
Laut Kiplinger, der sich auf Daten der International Data Corporation (IDC) beruft, gibt es ein großes Potenzial für KI in der Zukunft. Das gilt selbst dann, wenn man ChatGPT und andere generative AI nicht mit einbezieht.
Die Quelle prognostiziert, dass der AI-Markt in den nächsten vier Jahren eine robuste Entwicklung nehmen wird. Um die Vorhersage in Zahlen zu veranschaulichen, wird erwartet, dass dieser Markt von 118 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 auf 300 Milliarden US-Dollar im Jahr 2026 anwächst.
Eine Diskussion auf dem Weltwirtschaftsforum spiegelt das gleiche Vertrauen in KI als transformatives Werkzeug für Unternehmen wider. Die Nichtregierungsorganisation warnt jedoch auch davor, dass der zunehmende Einsatz von KI die Leistungsfähigkeit der Technologie möglicherweise verwässern und zu Systemausfällen führen könnte.
Fazit
AI und Kryptowährungen sind beides vielversprechende und innovative Technologien mit dem Potenzial für beträchtliche Investitionsrenditen, aber sie haben unterschiedliche Eigenschaften und Investitionsprofile.
KI ist ein schnell wachsendes Feld mit einem enormen Potenzial für Auswirkungen auf verschiedene Branchen wie das Gesundheitswesen, das Finanzwesen, den Transportsektor und viele mehr. Sie wird bereits eingesetzt, um die Effizienz zu verbessern, Kosten zu senken und Innovationen in verschiedenen Sektoren voranzutreiben. Daher haben Investitionen in diese Nische das Potenzial für langfristiges Wachstum, wenn die Technologie weiter ausreift und immer mehr Verbreitung findet.
Andererseits ist Krypto eine sehr volatile und spekulative Anlage, die in den letzten Jahren extremen Preisschwankungen unterworfen war. Auch wenn einige Anleger/innen von der Investition in Kryptowährungen stark profitiert haben, handelt es sich um eine sehr riskante Anlage mit unvorhersehbaren Preisschwankungen. Außerdem ist die Technologie, die hinter Kryptowährungen steht (z. B. Blockchain), zwar vielversprechend und könnte erhebliche Auswirkungen auf eine Reihe von Branchen haben, aber die Akzeptanz von Kryptowährungen ist langsam und unsicher.
Letztendlich hängt die Entscheidung, ob man in KI oder Kryptowährungen (oder jede andere Anlageoption) investieren sollte, von der Risikotoleranz, den Anlagezielen und der allgemeinen Portfoliostrategie des Einzelnen ab. Es ist wichtig, dass du dich selbst informierst und professionelle Finanzberatung in Anspruch nimmst, bevor du eine Investitionsentscheidung triffst.
Giancarlo ist von Beruf Wirtschaftswissenschaftler und Forscher. Bevor er dem dynamischen Team von Blockzeit beitrat, betreute er als Projektmanager eines Beratungsunternehmens mehrere Krypto-Projekte sowohl für den staatlichen als auch den privaten Sektor.