Ethereum, die zweitgrößte Kryptowährung, hat seit ihrer Einführung im Jahr 2015 bis zum Zusammenschluss so viel Energie verbraucht wie der jährliche Energiebedarf der Schweiz. Die Daten stammen aus einer Studie, die vom Cambridge Centre for Alternative Finance (CCAF) durchgeführt wurde.
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— Cambridge Centre for Alternative Finance CJBS (@CambridgeAltFin) April 26, 2023
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Laut der Studie verbrauchte das Ethereum-Netzwerk vor dem sogenannten “Merge” insgesamt 58,26 Terawattstunden (TWh). Dieses Ereignis markierte einen wichtigen Meilenstein für die Kryptowährung, da sie auf den Proof-of-Stake-Konsensmechanismus umgestellt wurde. Der Vorfall ereignete sich im September 2022.
Im Vergleich dazu wurde der jährliche Stromverbrauch der Schweiz im selben Jahr auf 54,88 TWh geschätzt. Diese Werte machen deutlich, wie viel Energie für die Aufrechterhaltung des Ethereum-Netzwerks benötigt wird.
Die Verringerung des Energieverbrauchs von Ethereum durch Proof-of-Stake
Laut der Studie von Alexander Neumüller, dem leitenden Forscher für Klimaaspekte im Cambridge Digital Assets Programme, hat die Umstellung auf Proof-of-Stake zu einer “schwindelerregenden” Reduzierung des Energieverbrauchs von Ethereum geführt. Die Ethereum Foundation geht davon aus, dass die Umstellung auf Proof-of-Stake den Energieverbrauch um 99,9 % senken wird – eine Behauptung, die durch die Untersuchungen des CCAF bestätigt wird. Die Umstellung von Proof-of-Work auf Proof-of-Stake wurde als eines der Hauptziele des Ethereum-Netzwerks bezeichnet, und der CCAF-Bericht legt nahe, dass dieses Ziel erfolgreich erreicht wurde.
Der Energieverbrauch von Bitcoin im Vergleich zu Ethereum
Der Energieverbrauch von Bitcoin war im gleichen Zeitraum mit 143,9 TWh deutlich höher als der von Ethereum, wie aus der CCAF-Studie hervorgeht. Bitcoin ist zwar die bekannteste Kryptowährung, aber ihr Energieverbrauch ist seit vielen Jahren ein Thema, über das man sich Gedanken macht, da einige behaupten, dass sie ökologisch nicht nachhaltig ist.
Die CCAF-Studie zeigt, wie energieintensiv das Bitcoin-Mining ist und wie wichtig es ist, nachhaltigere Wege zu finden, um es aufrechtzuerhalten.
Die CCAF-Forschung zum Bitcoin-Mining
Das CCAF ist vor allem dafür bekannt, den Energieverbrauch des Bitcoin-Netzwerks zu schätzen und Daten darüber zu liefern, wo Bitcoin-Mining stattfindet. Das CCAF hat bereits herausgefunden, dass die USA China als Epizentrum des weltweiten Bitcoin-Minings abgelöst haben und für fast 38% der weltweiten Bitcoin-Hashrate verantwortlich sind. Die Untersuchung gibt auch Aufschluss über die geografischen Veränderungen beim Bitcoin-Schürfen und deren Auswirkungen auf den Energieverbrauch.
Fazit
Die CCAF-Studie verdeutlicht den energieintensiven Charakter der Blockchain-Technologie und die erheblichen Auswirkungen, die das Schürfen von Kryptowährungen auf den Energieverbrauch haben kann. Die Ergebnisse der Studie zeigen, wie wichtig nachhaltige Mining-Praktiken sind, und die Umstellung des Ethereum-Netzwerks auf Proof-of-Stake ist ein Schritt in die richtige Richtung. Da die Blockchain-Technologie immer beliebter wird, ist es wichtig, dass die Branche auf nachhaltige Praktiken setzt, um ihre langfristige Lebensfähigkeit zu gewährleisten.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Ethereum-Netzwerk nachhaltiger zu gestalten, und es ist wichtig, dass die Entwickler und die breite Community zusammenarbeiten, um dieses Ziel zu erreichen. Durch die Nutzung erneuerbarer Energiequellen (wie Solar-, Wasser- und Windenergie) und anderer innovativer Lösungen kann das Ethereum-Netzwerk weiter gedeihen und gleichzeitig seine Auswirkungen auf die Umwelt verringern.
Giancarlo ist von Beruf Wirtschaftswissenschaftler und Forscher. Bevor er dem dynamischen Team von Blockzeit beitrat, betreute er als Projektmanager eines Beratungsunternehmens mehrere Krypto-Projekte sowohl für den staatlichen als auch den privaten Sektor.